Ausflug in die Steiermark oder Warum ich es vielleicht doch mal wieder mit einem Salat probiere

Reifer Kuerbis

Unlängst habe ich ein herzerwärmendes Wochenende in der Steiermark verbracht, umgeben von wunderbaren Frauen und unglaublich berührt von Landschaft und Farben und Düften und Fülle dieses Landstrichs. Das Leben als KaeseFrau findet für mich zumeist in einer Metropole statt – Berlin – und auch wenn ich durch meine Produkte, durch die zauberhaften Käse Beziehungen zu vielen Landstrichen habe, so war dieser Besuch besonders intensiv.

Ich empfinde es als ein besonderes Privileg, mir diese Stimmung sozusagen einpacken und mitnehmen zu können: in Form eines traumhaften Kernöls von Bauer Manfred und einiger Gläser seines eigenen Honigs habe ich ein Stück Steiermark mit in die Metropole getragen. Und bei jeder Gelegenheit, darüber zu erzählen und sie in meinem Geschäft anzubieten, spüre ich wieder etwas von dieser Stimmung: in der Steiermark auf einem Hügel stehen, die Verwunderung darüber, wieder von hier weg in die Großstadt zu fahren, die Freude über die satte Gedeihlichkeit, die ich hier wahrnehme und die Momente des Aufenthaltes an einem Ort, an dem man glücklich sein kann.

Und so fühle ich mich tatsächlich inspiriert, endlich einmal wieder einen Salat für mich zu kreieren, angemacht mit diesem vorzüglichen, feinen Kernöl und einem weissen Balsamessig. Und ich freue mich auf das Kernöl als ungeheuer schmelzend nussig auf einem Vanilleeis und auf diverse Kürbisgerichte, Suppen und Pastagerichte, die Geschmack und Farbe erhalten von den satt-dunkelgrün-braunen Tönen des Kürbskernöls von Bauer Manfred. Ich lade Sie ein: Probieren Sie es aus: Kürbiskernöl! Nach Absprache auch in kleineren Abfüllungen erhältlich. Und hier ist der Honig von Bauer Manfred: Honig!

… mit der Wurst stimmt etwas nicht …

oder von den besonderen Qualitäten einer handwerklichen Salami

Sogar zwischen einer Salami und einem Gast kann es so etwas wie eine magische Beziehung geben.

Zuerst zur Salami: Sie ist eigentlich ein Salamino, nur 300g schwer, und trägt den Namen Ungherese – nach ungarischer Art hergestellt. Ich habe die Geschichte darüber so gehört: Ursprünglich wurde die ungarische Salami mit Eselsfleisch gemacht. Das ergab eine besondere Anmutung im Geschmack, wie ein Ziehen hinten links und rechts am Gaumen. Das mit dem Eselsfleisch geht heute glücklicherweise nicht mehr so einfach. Findige Metzger haben mit einem guten Schweinefleisch und einigen Besonderheiten in der Würzung und Reifung diese ungarische Art nachgebaut. Und diese Rezeptur verwendet eben auch Levoni in der Verarbeitung seines ausschließlich italienischen Schweinefleisches. Und so entsteht in handwerklicher Tradition eine gluten- und laktosefreie, richtig schmackhafte, langsam gereifte Salamino Ungherese.

Nun zu meinem Gast: Es handelt sich um eine sehr nette, fröhliche, genussfreudige Dame, die mich jüngst wieder kurz vor Feierabend aufsuchte. “Eine halbe Ungherese bitte.” Dann überrascht sie mich mit einem leichten Aufseufzen: “Mit der Salami stimmt etwas nicht. Es ist ganz egal, ob ich eine halbe oder eine ganze kaufe – immer ist sie am nächsten Morgen nicht mehr da….” Ich gehe wieder beschenkt in den Feierabend – diese Salami ist so zauberhaft ausgewogen in ihrem Aroma und ihrer Struktur, dass sie tatsächlich zu unkontrollierbaren Orgien an Salamigenuss führt.

Neugierig geworden? Hier ist sie: Salamino Ungherese.